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Warum Männer mit Bauch genauso sexy sein können, wie Männer mit Sixpack

Auf Hollywood Tramp poste ich gerne mal durchtrainierte Männer in der Rubrik „Boys“. Schnell werden dann Stimmen laut, die meinen, sie bekommen Komplexe von den „perfekten“ Körpern oder fühlen sich unter Druck gesetzt, auch so aussehen zu müssen. Doch ganz so einseitig muss die schwule Schönheitsdiktatur zum Glück nicht sein. Auch wenn wir uns gerne vermeintlich „perfekte“ Körper ansehen, ist nicht immer Sixpack gleich sexy.

Wer Hollywood Tramp auf Instagram folgt weiß, dass ich keinen Sixpack habe. Somit kann man sich wohl auch schnell denken, dass dieser Beitrag für mich persönlich von Bedeutung ist, weil ich das Thema Männer und Bauch nur zu gut kenne. 2015 kam der Begriff „dad bod“ plötzlich auf, die Kurzform für „Daddy Body“. Das beschreibt soviel wie den Typ Vater, der keine Zeit hat seinen Körper in Form zu halten und dadurch gerne einen Fettansatz am Bauch hat. Wer nun gemein sein will, wird sagen, dass das nur eine nette Bezeichnung für faule Männer sei, die einen trendigen Begriff als Entschuldigung für ihre Wampe brauchen. Doch ich sehe in dem Begriff mehr und möchte an dieser Stelle erklären, wieso ein Mann mit „Bauch“ mindestens genauso attraktive sein kann, wie einer mit Sixpack.

Jeder Körper hat seine Form und seine Möglichkeiten

Der „Dad Bod“ beschreibt für mich keineswegs einen Mann, der nichts weiter tut, als Bier zu trinken und am Strand zu grillen. Der Mann mit „Bauch“ ist trotzdem trainiert und sportlich. Ein Mann mit Dad Bod ist nicht übergewichtig oder fett. Das ist ein ganz wichtiger Punkt! Die Bezeichnung Dad Bod finde ich deshalb so schön, weil sie zeigt, dass sich nicht jeder Mann in eine Formen pressen lassen muss. Viele Männer können so viel trainieren und so sehr auf ihre Ernährung achten, wie sie möchten. Ihnen ist es rein biologisch beinahe unmöglich einen Sixpack aufzubauen. Manch anderer hingegen ist so schlank, dass der Sixpack ganz ohne Training zum Vorschein kommt, weil zwischen den Muskeln und der Haut so gut wie kein Gramm Fett sitzt. Jeder Körper hat seine Form und seine Möglichkeiten. Wenn zehn Männer das gleiche Sportprogramm drei Monate lang durchziehen, werden sie nicht alle den selben Körper bekommen.

„Ich gehe gerne zum Sport, aber mit mir kannst du auch mal Pizza essen“

Der Sixpack gilt besonders in der schwulen Szene als das Zeichen für trainierte, sportliche Männer. Dieses Ideal wollen viele Männer erreichen, doch ich merke immer mehr, dass ich genau das nicht will oder nicht an meiner Seite haben muss. Ein Mann mit etwas Bauch, kann ebenso pure Männlichkeit ausstrahlen und das vielleicht insbesondere, weil er einen leichten Bauch hat. Der „Dad Bod“ sagt soviel wie: „Ich bin die gesunde Mitte. Ich gehe gerne zum Sport, aber mit mir kannst du auch mal Pizza essen oder Alkohol trinken“. Vielleicht steht der Bauch für „Spaß“ und „Genuss in Maßen“, während ein Sixpack mir indirekt immer sagt, dass ich den Muffin jetzt lieber zur Seite legen und ab auf das Laufband sollte. Wer fühlt sich auf dem Urlaubsfoto neben einem Mann mit Sixpack nicht irgendwie unwohl? Aber das ist nicht der Hauptgrund, der einen Mann mit Bauch attraktiv macht, denn es geht nicht darum, neben jemanden mit Bauch selber eine bessere Figur zu machen, auch wenn das ein Effekt ist, der dazu gehört.

Etwas Bauch gehört zum Mann, wie Bart und Muskeln!

Der „Dad Bod“ steht für viel mehr. Er steht für einen Mann, der die Schönheitsdiktatur nicht ernst nimmt. Der sich liebt, wie er ist und der ganz schön viel Selbstbewusstsein haben muss, sich nichts aus all denen zu machen, die ihn für „fett“ halten. Besonders in der schwulen Szene! Etwas Bauch gehört zum Mann, wie Bart und Muskeln. Ich finde, der unterschied ist, dass das kein angefressener Bauch durch Faulheit ist, sondern einfach die Körperform mancher Männer. Manch einer hat eine breitere Brust, der andere kräftigere Beine, der eine ist behaart und der andere glatt. Alles was künstlich und mit unverhältnismäßiger Verbissenheit herbeigeführt wird, empfinde ich als unattraktiv, denn Männlichkeit ist für mich oftmals Natürlichkeit. Natürlich muss der Mann gepflegt sein und etwas für sich und seinen Körper tun, aber ein 190 cm großer Mann mit breiter Figur muss sich nicht krampfhaft runter hungern, um in die angesagte Skinny Jeans dieser Saison zu passen. Oder?

Es gibt einen Unterschied zwischen „Fett“ und „Fett“

Worauf ich hinaus will ist der Punkt, dass wir „Fett“ als unattraktiv ansehen. Alles was also Merkmale einer „fetten“ Person aufweist, wird automatisch als hässlich angesehen. Dabei gibt es einen großen Unterschied zwischen einem Mann, der einen Bierbauch hat, weil er noch nie Sport gemacht hat und sich ungesund ernährt und einem Mann, der eben trainiert, viel für seinen Körper tut, aber eben etwas Fett am Bauch hat, weil er so veranlagt ist. In den 90ern wollten alle den glatten Mann haben, weil metrosexuelle Männer Trend waren. Heute darf der Mann behaart sein und wir sehen auf immer mehr Plakaten Männer mit Brusthaaren. Vielleicht sollten wir uns auch so langsam dem Mann mit „Dad Bod“ annehmen und sehen, dass Männer mit Bauch verdammt sexy sein können, wenn das die Körperform ist, mit der sie sich wohl fühlen. 

Bild: Instagram

wsdc

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