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„The Prom“ mit Meryl Streep ist optimistisch an der guten Sache vorbei!

Das Netflix-Musical „The Prom“ lockt vielversprechend mit Stars wie Meryl Streep, Nicole Kidman und James Corden. Stets gut gelaunt versucht der Film von der Spaltung der USA zu erzählen und spaltet sich dabei selbst.

Wieso der Abschlussball für die Amerikaner so existentiell ist, werden wir Deutschen sicherlich nie verstehen. Doch es ist ein toller Schauplatz für viele Filme, die eine Problematik fulminant in einem großen Finale in Szene setzen wollen. Auch das neue Netflix-Musical „The Prom“, das seit dem 11.12.2020 online ist, will viel. Vielleicht zu viel.

Die Story

Dee Dee Allen wird von der dreifachen Oscar-Preisträgerin Meryl Streep gespielt und ist, neben Barry Glickman (gespielt von James Corden), ein prominenter Stars der New Yorker Bühnenszene. Sie und Barry stecken derzeit in einer Krise. Ihre neue und teure Broadway-Show hat sich als großer Flop erwiesen und sorgt für einen Karriereknick (Nein, es geht hier nicht um die Neuverfilmung von Burlesque).

Zur gleichen Zeit erlebt die lesbische Schülerin Emma Nolan, die toll von dem Nachwuchstalent Jo Ellen Pellman gespielt wird, in einer Kleinstadt in Indiana ihr eigenes ganz anderes Debakel. Obwohl sie ihr Schuldirektor unterstützt, verbietet ihr die Leiterin des örtlichen Eltern-Lehrer-Verbands die Teilnahme am Abschlussball, zu dem sie mit ihrer Partnerin Alyssa (Ariana DeBose) gehen will.

Als Dee Dee und Barry gerade beschlossen haben, dass der Fall Emma für sie perfekt ist, um ihr Image in der Öffentlichkeit wieder aufzupolieren, lernen sie Angie (Oscar-Preisträgerin Nicole Kidman) und Trent (Andrew Rannells) kennen, die ebenfalls auf der Suche nach einer beruflichen Verbesserung sind. Doch der egozentrische Aktivismus der vier Promis läuft ins Leere und sie merken, wie sich ihr eigenes Leben bei dem Versuch, Emma eine Nacht zu ermöglichen, in der sie ganz sie selbst sein kann, zu verändern beginnt.

Die lesbische Schülerin oder die Broadway-Stars?

Der Film basiert auf einem Bühnen-Musical von 2016 und wurde unter der Regie von „Glee“, „POSE“ und „American Horror Story“-Star Ryan Murphy umgesetzt. So gut gelaunt und pompös der Film auch ist, so sehr man die drei Stars des Film mögen will, wenn auch Nicole Kidman erst nach der ersten Stunde so richte zum Zuge kommt, will „The Prom“ nicht so richtig funktionieren.

Das Problem der Geschichte ist einfach zu dünn. Die Homosexualität der Schülerin Emma Nolan sorgt zwar für Konflikte, aber diese wirken bei weitem nicht so tragisch, wie es z.B. „Love, Simon“ umgesetzt hat. Jugendlichen, die Homosexualität ablehnen, sich dann doch besinnen und Musical-Nummern tanzen, wirkt fast schon Lebensfremd.

Wieso James Corden?

Besonders gravierend ist James Corden, dessen Schauspielfähigkeiten den wohl potenziell tiefgründigsten Teil des Filmes versauen. Die Tatsache, dass er die Rolle eines schwulen Stars, der seinem engstirnigen Elternhaus in der Provinz entronnen ist, spielt, spiegelt die Inkonsequenz des Films wieder. Während Ryan Murphy in der Serie „POSE“ einen reinen LGBTQ+-Cast nimmt, besetzt er hier eine schwule Rolle mit einem semi-guten Schauspieler.

So auch die Thematik des Films. Die Geschichte der Broadway-Stars, die in der Krise stecken und die Geschichte des lesbischen Mädchens in Indiana, treiben so neben sich her, dass keine der beiden Geschichte wirklich tragend hervorkommt. Und so weiß man am Ende gar nicht, worum es in „The Prom“ gehen soll, außer einigen grandiosen Szenen mit Meryl Streep. / Berry

Bilder: © MELINDA SUE GORDON/NETFLIX

wsdc

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