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„Queen of Drags“ ist eine Hommage an die LGBTQ+ Community!

Der Aufschrei aus der LGBTQ+ Community war groß, als verkündet wurde, dass ausgerechnet Heidi Klum eine deutsche Version des US-Formats „RuPaul´s Drag Race“ machen wird. Ich war gestern zum Premierenevent eingeladen, wo ich die erste Folge vorab mit den Juroren Bill Kaulitz und Conchita sehen durfte.

Keine Sorge, ich werde keine Inhalte der ersten Folge spoilern, aber wir müssen dennoch dringen über diese neue Pro7 Show reden. Immerhin hagelte es im Vorfeld massig Kritik aus der queeren Community, die sich vor allem gegen Heidi Klum als Teil der Sendung richtete. Wieso repräsentiert sie nun unsere Community und was hat sie eigentlich mit der Drag-Kultur zu tun? Es gibt viele Bedenken und Sorgen, ob diese Sendung unserer Community zugute kommt oder eher schadet.

Doch worum geht es überhaupt? Bei „Queen of Drags“ treten zehn Dragqueens aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gegeneinander an und bekommen jede Woche eine neue Aufgabe bzw. ein neues Thema, das sie umsetzten müssen. Die Sendung ist praktisch eine Art deutsche Version des extrem erfolgreichen US-Formats „RuPaul’s Drag Race“. Gestern wurde nun die erste Folge, die am 14.11. um 20:15 Uhr auf Pro7 ausgestrahlt wird, bei einem Premierenevent vorab präsentiert. Neben den zehn Drags, die an der Sendung teilgenommen haben, waren auch die Juroren Bill Kaulitz von Tokio Hotel und Conchita dabei.

Es ist mehr, als nur „Drag“

„Queen of Drags“ läuft als Sendung, in der homosexuelle Männer im Mittelpunkt stehen, zur Prime Time. Allein das ist ein Meilenstein. Damit hat der Sender aber auch eine gewisse Verantwortung gegenüber der LGBTQ+ Community, um viele Themen richtig anzugehen. Man muss aufpassen, dass die Männer nicht lächerlich wirken oder die Kunst des Drags richtig repräsentiert wird.

Die Sendung zeigt die Kandidaten mit deren Kunst und Geschichten. Man bekommt einen Eindruck davon, was es bedeutet homosexuell zu sein und was es bedeutet als Mann „Drag“ zu machen. Vom Kandidaten, der vom eigene Vater nicht mehr wirklich beachtet wird, seit er sich geoutet hat, bis hin zum Gegenbeispiel einer Familie, die komplett offen damit umgeht, ist alles dabei. Diese Charaktere, werden so schön präsentiert, dass am Ende der Show zehn Menschen/Künstler auf der Bühne stehen und nicht zehn Männer in „Frauenklamotten“.

So viele Emotionen

Wie viel in dem ganzen Thema steckt, zeigen die viele Kommentare der Teilnehmer. Fast schon im 10 Minuten Takt fallen Aussagen, die man sofort als Slogan auf ein Plakat schreiben könnte. Es ist emotional. Ob es um den Kampf der LGBTQ+ Community in der Vergangenheit geht oder um die die Tatsache, dass Mann als „Drag“ keine Frau sein will. „Queen of Drags“ ist im Grunde Aufklärungsfernsehen und trifft dabei auch noch den richtigen Ton.

Heidi Klum, wie man sie selten erlebt!

Heidi Klum nimmt sich zurück und spielt nicht eine so große Rolle, wie wir es von „Germany´s Next Top Model“ gewohnt sind. Dennoch habe ich Heidi in dieser Sendung komplett neu erlebt. Während sie bei GNTM oft reserviert und streng gegenüber ihren „Mädels“ wirkt, erlebt man sie hier eher als Teil eines Ganzen und hat das Gefühl, dass Bill und Conchita sie an die Hand nehmen und ihr eine neue Welt zeigen. Ich mag Heidi Klum, doch so sympatisch habe ich sie bisher nur um US-Fernsehen gesehen und es ist schön, dass wir hier nun auch diese Heidi zu sehen bekommen. Sie wirkt extrem locker und spricht ganz offen über die Kritik an ihrer Person, der Sendung usw. Ein toller Moment der ersten Folge.

Shitstorm inklusive

Warum diese Sendung so wichtig ist, zeigen nicht nur die vielen Themen, die allein schon in der ersten Folge angesprochen werden und die Symbolik, die in jeder Ecke dieser Sendung steckt. Vor allem die Kommentare zur Sendung im Netz zeigen die Dringlichkeit dieser Sendung im Mainstream. Kommentare wie: „Oh Gott bitte nicht… was ist bloß aus der Gesellschaft geworden“ oder „Gibts nicht was anderes im tv? Solangsam werdet ihr echt skurril“ reihen sich neben diversen Emojis, die erbrechen. Der Blick auf Twitter, Facebook & Co. zeigt: Pro7 traut sich mit „Queen of Drags“ etwas.

Queen of Drags ist Aufklärungsfernsehen

Dank Heidi Klum, als Weltstar, hat diese Sendung einen unfassbar guten Sendeplatz bekommen. Man kann davon ausgehen, dass nicht nur die Community „Queen of Drags“ guckt, sondern hoffentlich auch all die Menschen, die bislang keinen Berührungspunkt mit Dragqueens oder Homosexuellen hatten. „Queen of Drags“ ist so konzipiert, dass Menschen, die davon keine Ahnung haben, eine Möglichkeit bekommen, ihre Vorurteile abzulegen. Diese Sendung ist eine Hommage an unsere Community und klärt auf. Es ist ein Einblick, wie man ihn im Mainstream so noch nie bekommen hat und ich bin mir sicher, dass dieses Format viel bewegen wird! / Berry

Bild: Hollywood Tramp

wsdc

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