Lianne La Havas ist eine erstaunliche Frau. Ihr Debüt und UK-#4-Album “Is Your Love Big Enough” verkaufte sich über 200.000 Mal und wurde bei iTunes als Album des Jahres 2012 gekürt. Nun erscheint ihr zweites Album „Blood“ und wir haben Lianne bei einem exklusiven Gig in Hamburg zum Interview getroffen.
Lianne La Havas sieht in echt noch besser aus, als auf jeglichen Pressefotos und ist eine extrem talentierte, freundliche und junge Künstlerin, die es sicherlich noch ganz weit nach oben schaffen wird. Warner Music brachte die 25-jährige Londonerin nach Hamburg für ein exklusives, intimes Konzert, um ihr neues Album „Blood“, das am 31.07.2015 erscheint, vorzustellen. Wir waren dabei und haben sie zum interview getroffen.
Interview: Berry E.
Du spielst so viele Instrumente. Du musst eigentlich direkt nach der Geburt noch im Krankenhaus mit dem Üben angefangen haben, oder?
lach. Ich habe mit dem Gitarre spielen angefangen, da war ich erst 18 Jahre alt. Also recht spät sogar. Kurze Zeit später habe ich schon das erste Album aufgenommen. Den Rest an Instrumenten habe ich also auf dem Weg nebenbei gelernt.
Ich habe eh nie verstanden, wie Musiker singen und gleichzig so viele verzehrte Griffe auf der Gitarre machen können.
Ja, das ist am Anfang wirklich schwer, aber mit der Zeit wird es zur Routine. Bei den neuen Songs muss ich auch noch sehr viel nachdenken und mitdenken, weil sie eben neu sind. Ich hoffe, das ist den Leuten noch nicht aufgefallen. Aber irgendwann spielt und singt es sich wie von selbst.
Du hast nach dem Erscheinen deines ersten Albums „Is Your Love Big Enought“ sehr lange getourt und viele Shows gespielt. Nimmst du das Publikum wahr, wenn du spielst, und bemerkst du, ob Leute an ihren Handys tippen oder nicht zuschauen?
Das ist ein sehr interessantes Phänomen, denn man fühlt es tatsächlich. Ich bin darauf auch sehr sensibilisiert, denn ich gehe selbst gerne auf Konzerte und schaue mir Shows an. Mir ist es wichtig zu sehen, ob das Publikum Spaß hat, damit ich auch Spaß auf der Bühne haben kann. Aber es gibt natürlich auch Festivals auf denen man spielt, wo dich viele nicht kennen. Ich versuche immer ein Auge auf das Publikum zu haben, aber ich versuche es auch zu vermeiden, die Qualität der Show nicht davon abhängig zu machen, ob manche Menschen im Publikum abgelenkt sind oder nicht.
Du hast ja auch viele emotionale Songs. Wie steht man diese Emotionen jeden Abend auf der Bühne durch? Ich kann mir vorstellen, dass man nicht immer Lust hat, genau in dem Moment bestimmte Gefühle abzurufen.
Da gibt es eine lustige Geschichte. Ich habe Mal eine Show gespielt und während „Lost & Found“, was ein sehr sehr trauriger Song ist, die ganze Zeit gelächelt, weil mich jemand aus dem Publikum angelächelt hat. Mir wurde hinterher gesagt, dass das ganz komisch rüber kam, weil der Song eben so emotional ist. Ich muss heute noch drüber lachen.
Dadurch, dass ich die Songs geschrieben habe, fühle ich sie natürlich, wenn ich sie singe und ich meine sie auch so. Ich versetze mich während des Singens in den Moment, in dem ich den Song geschrieben habe. So fühle ich ihn auch.
Du hast dir für dein neues Album extra Zeit nehmen müssen, um es zu schreiben. Wie und Wo ist „Blood“ entstanden?
Ich kann während einer Tour keine Songs schreiben oder an einem Album arbeiten, deswegen musste ich mir, wie du schon sagst, immer wieder Blocks an Wochen raus nehmen, um es fertig zu stellen. So habe ich es in New York, Jamaika, England, L.A. oder Miami aufgenommen.

Haben die verschiedenen Orte auch das Album geprägt?
Ja ich glaube schon. Auf dem Album geht es darum, wo ich her komme. Der Titel „Blood“ bedeutet genau das. Es repräsentiert mich und wie ich über meine Herkunft und meine Familie denke. Wo ich her komme und wo meine Eltern herkommen. Die verschiedenen Orte haben ihren Einfluss sicherlich hinzu gegeben.
Die erste Single „Unstoppable“ aus dem neuen Album hat so einen starken Titel. Conchita Wurst benutzt das Wort ebenfalls sehr gerne für die Rechte der LGBT-Menschen. Wie siehst du das ganze Thema?
Es sollte kein Thema sein. Genauso wie es kein Thema sein sollte, ob man schwarz ist. Wir sollten heutzutage nicht mehr über sowas reden müssen. Aber klar, es ist ein starkes Wort und ich freue mich, wenn Leute auch den Song als eine Art Kampfansage für ihre eigenen Interessen sehen. Das ist toll. Für mich persönlich geht es in „Unstoppable“ um meinen Ex-Freund, aber das Thema ist universal und das Wort auch.
Ist dein Ex-Freund auch der Grund, warum du in dem Video nicht singst, sondern nur tanzt? Vielleicht habt ihr Euch getrennt, weil er nie mit dir tanzen wollte und verarbeitest das jetzt im Video?
lach. Das stimmt sogar. Ach du meine Güte. Er tanzte wirklich nicht gerne. Aber das war nicht der Grund der Trennung – lach. Herrlich.
Ich tanze gerne im Club, aber ich kann nicht Gitarre spielen und tanzen. Deswegen wollte ich endlich Musik machen, zu der ich tanzen kann und das habe ich im Video ausgelebt. Das ist eine Seite von mir, die ich noch nicht zeigen konnte, weil ich immer mit einer Gitarre in der Hand auf der Bühne stand.
Könntest du dir vorstellen auch musikalisch Mal etwas anderes zu machen. Sagen wir, einen elektronischen Song mit z.B. Avicii o.ä.?
Ja, absolut. Ich meine, das ist natürlich etwas ganz anderes, als das was ich mache, aber letztendlich bin ich eine Sängerin und wenn du eine Stimme brauchst, kann ich das eben singen. Aber in erster Linie muss ich den Song mögen. Das ist mir ganz wichtig. Ich mag viele verschiedene Musikrichtungen und wenn es passt, bin ich da total offen für.
Zum Abschluss will ich natürlich wissen, was uns in diesem Jahr noch von Lianne La Havas erwartet?
Natürlich das neue Album „Blood“ und ich werde auch im November 2015 wieder auf Tour gehen. Auch in Deutschland. Zudem ist die zweite Single draussen „What You Don´t Do“ und du wirst die Outfits im Video lieben – lach. Ich hoffe also, dass ich alle im November hier wiedersehen darf.
Das Album „Blood“ erscheint am 31.07.2015

Bilder: Warner Music Germany
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