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„Golden“ ist Country, aber dennoch jede Menge Kylie Minogue – Review

Kylie Minogue hat für drei Jahrzehnte durchweg die Disco-Dance-Pop-Queen gelebt und sich an viel musikalisches Neuland gewagt, bevor es sich ihre Kolleginnen getraut haben. Es liegt also eigentlich auf der Hand, dass sie irgendwann etwas anderes probieren wird. Das scheint 2018 mit ihrem Album „Golden“, das am 06.04.2018 erscheint, der Fall zu sein. 

Der Schritt von Pop zu Country mag für Kylie neu sein, ist es aber in der Musikgeschichte durchaus nicht. Denken wir da nur einmal an Olivia Newton-John, die nach Disco ebenfalls einen Ausflug in die Country-Welt gemacht hat oder Lady Gaga, die nach ihren Dance-Pop-Hymnen mit „Joanne“ einen ähnlichen Wandel wagte. 

Wie gestaltet sich das nun auf „Golden“ für Kylie Minogue? Kylie macht den Country nicht gut, aber ihr „Country“ macht extrem viel Spaß und ist zeitweise sogar lustig. Ja, man muss schon immer wieder grinsen, was sicherlich darauf zurück zu führen ist, dass sich Kylie auf dieser Platte extrem entspannt anhört. So entspannt, wie schon lange nicht mehr. 

Von Dolly Parton bis Lana Del Rey

Die erste Single „Dancing“ ist zugleich der Opener für das Album und gibt die Stimmung vor. „Stop Me From Falling“, „Golden“ und „A Lifetime To Repair“ reihen sich da gnadenlos ein. Es sind alles Songs, die einen Hybrid aus Country und typischem Kylie Pop bilden. „Sincerely Yours“ ist dann der erste Song, der am wenigsten Country-Einflüsse aufweisen kann und irgendwie auch super auf das „Kiss Me Once“-Album gepasst hätte. „One Last Kiss“, „Live A Little“ und „Shelby ´68“ unterliegen dann wieder dem selben Prinzip, wie die ersten vier Songs. An dieser Stelle sorgt dann die ruhige Nummer „Radio On“ für etwas Abwechslung. „L.O.V.E.“ ist dann wieder ein locker-leichter Pop Song mit tollen Melodien. Mein absolutes Highlight (und davon hätte ich mir mehr auf „Golden“ gewünscht) ist „Raining Glitter“. Dieser Song schafft am ehesten den perfekten Hybrid aus der alten Electro-Dance-Pop-Kylie und einem leichtem Country Vibe. „Music´s Too Sad Without You“ passt an der Stelle nicht wirklich hinterher, aber man muss dem Song dennoch einen großen Wert zusprechen. Denn er erinnert sehr stark an Kylie´s Duett mit Nick Cave & The Bad Seeds „Where The Wild Roses Grow“ aus dem Jahr 1995. Hier kling Kylie sogar fast nach Lana Del Rey, statt nach Country und auch das steht ihr gut.

Es ist eben „nur“ ein Ausflug

Golden unterstreicht Kylie´s Risikobereitschaft und ist zugleich clever. Denn ein besseres Podium für ein Disco Comeback in den nächsten Jahren, hätte sie sich selbst gar nicht setzten können. Und das ist auch leider das Problem der Platte. So sehr man Spaß hat, so sehr man es mag…man wird das Gefühl nicht los, dass es eben nur ein Ausflug ist. So wie ihr Christmas Album zum Beispiel. Man muss „Golden“ dennoch eine ernste Chance geben, denn lieber habe ich eine Kylie Platte, die der Künstlerin Spaß macht und die sie lebt, als ein Album, das lieblos der breiten Masse geben soll, was sie will. In diesem Sinne: Yiihaaaauuu!!!

Für Fans von: Madonna, Dolly Parton, Kesha, Miley Cyrus, Taylor Swift
Bewertung: 4/5 Sterne
VÖ: 06.04.2018

 

Bilder: Simon Emmett

 

wsdc

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