Die Kölnerin Kim Petras ist eine Sensation. In Deutschland aufgrund ihrer früh entdeckten Transsexualität bekannt geworden, wird sie mittlerweile in den USA als großer Pop Star gefeiert. Doch nicht für alle, denn die Westboro Baptist Church (WBC) protestiert gegen die Sängerin.
Ich bin immer wieder erschrocken, wie wenig Leute hierzulande Kim Petras kennen. Wenn man aber den kleinen Tim erwähnt, der früh seine Transsexualität entdeckte und hierzulande durch „Stern TV“ dieses Thema in die Öffentlichkeit brachte, geht bei vielen ein Licht auf. Dabei ist Kim Petras für mich zu 99 % eine grandiose Musikerin und weniger die „Transexuelle“.
In den USA fand sie einen Markt und Menschen, die ihre Vision vom „Bubblegum“-Pop teilten und sie unterstützen. Heute wird Kim Petras als Pop-Prinzessin, neue Britney Spears und LGBTQ+ Ikone gefeiert und ist derzeitig auf großer „Clarity“ World Tour. U.a. spielte sie auch eine Show (gestern, 01.12.2019) in Kansas City, worüber nicht alle begeistert waren.
Die Westboro Baptist Church (WBC) hatte Proteste gegen ihre geplante Show angekündigt. Die WBC ist berüchtigt für ihre Proteste gegen Mitglieder der LGBTQ+ Community und veröffentlichte am 28. November eine Erklärung auf Twitter, in der sie ihre Absicht bekundete, gegen das Konzert von Petras zu protestieren. Der Tweet verweist auf die Transgender-Identität der Sängerin und ruft seine Anhänger dazu auf, das Evangelium außerhalb der Veranstaltung zu predigen.
Kim reagierte im Vorfeld via Social Media mit einem Clip und dem Text “Hoes mad” und zudem berichtet TMZ, dass plötzlich vier neue Plakate von Kim Petras neben den Zentralen der WBC angebracht wurden. Sicherlich kein Zufall, oder?
Gestern war es nun soweit und tatsächlich versammelten sich einige Mitglieder der Kirche vor dem geplanten Konzert mit Schildern auf denen stand „Gott hasst immer noch Schwuchteln“ oder „Gott wird deine Chromosomen nicht verändern“. Kim Petras reagierte grandios auf diese Aktion und stellte sich für Fotos vor diese Menge. Die Bilder und das Video, wie sie dem Protest von Angesicht zu Angesicht trotzt, hat sie anschließend auf Social Media veröffentlicht. Geile Aktion!
Es wird Zeit, dass auch wir hier das enorme Talent und die Botschaft einer Kim Petras erkennen. Sie sieht aus wie ein Star, sie klingt wie ein Star und sie macht sich viele LGBTQ+ Menschen stark, weil sie selber aus der Community kommt. Nur sind diese Tatsachen bei uns noch nicht angekommen und das sollte sich ändern. / Berry
„Clarity“-Tour 2020 in Deutschland: 26.01. Hamburg, 29.01. Berlin, 01.02. Köln.
Bild: Instagram via Kim Petras