
Das waren sicherlich turbulente Wochen für Francisco José Alvarado. Er behandelte als Arzt COVID-19-Patienten, erkrankte selbst daran und wurde nach seiner Rückkehr zu Mr. Gay World Pride ernannt.
Der 30-jährige Francisco José Alvarado ist Hausarzt im Lavapiés Health Center in Madrid. Während er im März unermüdlich daran arbeitete, COVID-19-Patienten zu behandeln, erkrankte er selbst an dem Virus. Nach einer vollständigen Genesung kehrte er zur Arbeit zurück. Jetzt wurde er durch die aktuellen Umstände zu Mr. Gay World Pride 2020 ernannt.
Einem spanischen Medienunternehmen erzählt Alvarado: „Ich bemerkte sie (Anzeichen einer Erkrankung) während meines Dienstes im Krankenhaus. Es begann mit einem trockenen Husten, aber wir waren in einem Moment des kollektiven Chaos, also habe ich nicht viel darauf geachtet.“ Am nächsten Tag hatte er Schmerzen und fühlte sich schlapp. Als er positiv auf den Virus getestet wurde, ging er sofort in Selbstquarantäne. Nach 20 Tagen hatte er keine Symptome mehr und wurde schließlich negativ auf das Virus getestet. Eine Woche später kehrte er zur Arbeit zurück.
Alvarado will gegen Homophobie kämpfen
Das war Anfang April. Während er sich wieder um die Patienten kümmerte, kam der Anruf, dass er Mr. Gay World Pride geworden sei. Alvarado hatte im Vorjahr den zweiten Platz im Wettbewerb belegt. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie kündigte Gay World Pride an, den Wettbewerb für 2020 zu verschieben. In der Zwischenzeit brauchten man aber jemanden, der die aktuelle Lücke füllt. Denn Janjep Carlos muss seinen Sieg vom Vorjahr bekanntlich nach einem Jahr an den nächsten Sieger abgeben. Als erhielt Alvarado den Titel.
Alvarado hofft, seine Plattform nutzen zu können, um gegen Homophobie zu kämpfen: „Wir müssen weiter dagegen ankämpfen“, sagt er. „Gestern vor 30 Jahren hat die Weltgesundheitsorganisation aufgehört, Homosexualität als psychische Krankheit zu bezeichnen. Heute, im Jahr 2020, wird weiter über Therapien zur Heilung von Homosexualität gesprochen.“ Mr. Gay World Pride plant, seine offiziellen Wettbewerbe für 2020 und 2021 irgendwann im nächsten Jahr gleichzeitig abzuhalten. / Berry
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